Der JAEB hat sich in dieser Woche kritisch zu den Kita-Schließungen im Rahmen der historischen Proteste der freien Wohlfahrtspflege in Köln geäußert. Dies wurde in verschiedenen Medien aufgegriffen. Als Reaktion erreichen uns einzelne Elternstimmen, die ihre Solidarität mit den Trägern ausdrücken möchten und die Schließungen als probates Mittel bewerten.

Wir freuen uns sehr, dass nicht alle Familien durch die Schließungen unter Druck geraten sind. Wir möchten den Diskurs hier nochmal zum Anlass nehmen, auf die Situation der Eltern hinzuweisen, die ohnehin durch die aktuellen Betreuungskürzungen, den generellen Personalmangel und den aktuellen Krankenstand sehr belastet sind.

Hierzu zeigen wir heute anonymisiert drei Beispiele von Nachrichten von Kölner Eltern an den JAEB

Zitat 1

„Wir haben in sehr kurzer Zeit einen Großteil unseres Personals verloren. Inzwischen befinden wir uns in einem Notfallkonzept in welchem nur ein Bruchteil unserer ursprünglich 80 Kinder betreut werden kann. 

Die Betreuungszeit wurde innerhalb kürzester Zeit von durchgängig 45 Stunden (alle Verträge) auf 24 Stunden reduziert. Dies wurde einerseits durch die Streichung der Randzeiten erreicht und zudem durch die Begrenzung der Betreuung auf 3 Tage in der Woche.

Hierdurch haben sich für viele Eltern existenzielle Fragen gestellt. Letztendlich wandern nach dem Personal nun auch die Familien ab und erste Kinder haben bereits die Kita verlassen.

Verschärft wird die Situation durch einen hohen Krankenstand im verbliebenen Personalstamm. Dadurch ziehen tagesaktuell 4 Eskalationsstufen. Diese beinhalten, dass gewisse Jahrgänge temporär gänzlich der Kita fern bleiben müssen. Diese wechseln durch die KWs entsprechend eines vorgegeben Plans.“

Zitat 2

„..ich melde mich bei Ihnen, weil sich die Situation in unserer Kita in xxx bezüglich des Personalmangels zuspitzt.

Wir befinden uns seit Anfang der Herbstferien im Handlungsleitfaden. Es werden seitdem nur noch circa 60-70 von 100 Kindern angenommen nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt mahlt zuerst“.

Gestern waren 4,5 Erzieher von 18 im Einsatz, heute ist die Kita wegen Streik geschlossen.“

Zitat 3

„In unserer Kita haben in den letzten 9 Monaten 9 Mitarbeitende gekündigt bzw. Um Versetzung gebeten. Der Träger hat 5 Mitarbeitende in eine andere Kita versetzt, bzw möchte diese versetzen.

Wir haben kommenden Mittwoch einen Elternabend, bei dem man uns über das weitere Vorgehen informieren möchte.

Bisher steht die Schließung einer Gruppe im Raum und die Reduzierung der Betreuung Betreuungszeit von 45 auf 35 Stunden. 5 Kinder sollen in eine andere Kita im Kitaverbund untergebracht werden, die übrigen 75 Kinder in 3 Gruppen von den übrigen 7 Erzieher:innen (weitestgehend Teilzeitkräfte)betreut werden.

An wen können wir uns als Eltern wenden, um uns beraten zu lassen um die richtigen Fragen bei dem Gespräch am Mittwoch zu stellen.“

Und so könnten wir immer weiter machen!

Uns ist wichtig, dass wir natürlich dafür sind, dass die Träger finanziell auskömmlich agieren können.

Der Streik stellt aber für viele Eltern in einer wahnsinnig angespannten Situation eine zusätzliche Belastung dar.

Euer JAEB

Jugendamtselternbeirat

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