Köln, 24. Mai 2020
Land in Sicht!
Das dachten viele Familien, als Minister Dr. Stamp den eingeschränkten Regelbetrieb für alle KiTaKinder zum 08.06 verkündete. Der reguläre Betreuungsumfang minus 10 Stunden pro Betreuungsvertrag sind ein guter Anfang und ein starkes Signal an die Eltern. Auch wir – der Jugendamtselternbeirat der Stadt Köln – freuen uns über diesen nächsten wichtigen Schritt für die Familien in NRW.
Wir danken allen Akteuren im Bereich KiTa und Jugendhilfe, die bislang eine Notbetreuung aufrechterhalten und sich für die nächsten Schritte engagiert haben.
Wir in Köln haben uns dafür entschieden, in den Dialog mit den Verantwortlichen des Kölner Jugendamtes zu gehen, um möglichst viele Perspektiven zu berücksichtigen. Für Familien und deren unterschiedliche Bedürfnisse! Für Kinder und deren Rechte! Für eine bestmögliche Betreuung und die Umsetzung der Hygienekonzepte! All diese Aspekte sind uns neben einer guten Kommunikation mit den Verantwortlichen wichtig.
Unser Fokus lag dabei auf folgenden Punkten:
- Notwendigkeit von faktenbasierten Entscheidungen, wie konkrete Forschungsprojekte in Kitas
- Solidarische Vergabe von Stundenkontingenten im eingeschränkten Regelbetrieb
- Umsetzung des eingeschränkten Regelbetriebs unter Wahrung des Infektionsschutzes und gleichzeitig der Förderung und Teilhabe der Kinder
- Maßnahmen, falls es zu einem weiteren Lockdown kommt. Wie bereitet sich die Kölner KitaLandschaft darauf vor?
- Stichwort digitale Lösungen: Minimum-Anforderung an Kontaktaufnahmen etc.
Lohnfortzahlungen bei Verdienstausfall - Kita-Beiträge während des eingeschränkten Regelbetriebs
- Regelungen zur Betreuung von Kindern während der Schließzeiten im Sommer
Das Jugendamt hat uns gute Ansätze erläutert und Standpunkte mit uns diskutiert. Dafür möchten wir uns bedanken. Ein konstruktiver Austausch ist uns auch weiterhin sehr wichtig.
Wir sind gewählte Elternvertreter unterschiedlicher KiTas und haben als Jugendamtselternbeiräte gerade in dieser Krisensituation viele Erfahrungen anderer Eltern gesammelt. Diese Erfahrungen hatten eine Spannbreite von acht Wochen keinen Kontakt zwischen KiTa, Kindern und Eltern, bis hin zu tollen virtuellen Konzepten, durch hohes persönliches Engagement einzelner Träger und Pädagogen. Mit dieser Erfahrung im Gepäck wünschen wir uns für Kölner KiTas und deren Familien einheitliche Mindeststandards und ein Commitment über alle Träger hinweg. Kinder und deren Familien brauchen den Kontakt zu ihren Einrichtungen, um Krisensituation zu bewältigen.
Darüber hinaus haben wir Bedarfsabfragen in den einzelnen KiTas für die jeweiligen Eltern vorgeschlagen. Nicht jede Familie nutzt Betreuungskontingente im vollen Umfang. So könnte ein Mehrbedarf bei einzelnen Familien abgedeckt werden und ein solidarisches Miteinander unter Familien entstehen. Flexibilität ist gerade in einer solchen Situation wichtig. Die Stadt Köln wird zunächst eine Bedarfsabfrage nach Betreuung während der ursprünglichen Ferienzeiten starten.
Wie die einzelnen Betreuungssettings und die Einhaltung der Hygienestandards nun ausgearbeitet werden, liegt in der Hand der KiTas. Wir hoffen, dass sie bei dieser schwierigen Aufgabe möglichst viel Hilfe erhalten und vom gegenseitigen Austausch profitieren können.
Auch wir als Jugendamtselternbeirat der Stadt Köln unterstützen gerne die Verantwortlichen bei allen nächsten Schritten und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit.
Damit ein zunächst eingeschränkter Regelbetrieb erfolgreich laufen kann, brauchen wir aber Eure Erfahrungen als Eltern vor Ort. Meldet Euch gerne bei uns und teilt Eure Eindrücke!
Euer Jugendamtselternbeirat Köln