Pressemitteilung zur Anpassung der Personalverordnung in KiTas in NRW

Der JAEB Köln begrüßt die geänderte Personalverordnung für Kindertageseinrichtungen in NRW als einen notwendigen Kompromiss in Zeiten der KiTa-Krise.
 
Verschiedene Studien haben belegt, dass die Personalknappheit im System der frühkindlichen Bildung noch mindestens bis 2030 anhalten wird. Zuletzt verdeutlichte die Bertelsmannstudie die Notwendigkeit der alternativen Personalgewinnung. KiTas leisten den größten Beitrag für die gesamte Bildungsbiografie von Kindern. Es muss also dringend gehandelt werden. 
 
„Die Anpassungen statten die Einrichtungen mit der dringend benötigten Flexibilität aus, um auf den anhaltenden Fachkräftemangel zu reagieren. Sie bringt Stabilität in ein krisengeplagtes System. Eine lang erwartete Entlastung für Kölner Familien.“, so Dr. Melanie Simon (Vorsitzende des JAEB Köln). Und weiter: „Wir müssen die Chancen nutzen, um alle profilrelevanten Kräfte in die Kölner KiTas zu integrieren. Dies wird den Bildungsschwerpunkt der Einrichtungen sinnvoll unterstützen und die Qualität der frühkindlichen Bildung in Krisenzeiten aufrechterhalten“.

Es ist eine Überbrückungsmöglichkeit und keine Dequalifizierung der Fachkräfte

Wichtig ist, dem in den Medien verbreiteten Zerrbild (eine Fachkraft allein mit 60 Kindern als Regelmodell) entgegenzuwirken. Die aktuelle Personalverordnung bietet Flexibilität für einen begrenzten Zeitraum von maximal 6 Wochen. Hier geht es darum, etwa in Krankheitswellen schnell zu reagieren und Gruppen durch die Einbindung von vertrauten Ergänzungskräften offenzuhalten. 

Die Personalverordnung lässt es eben NICHT zu, dass 60 Kinder von einer Person alleine betreut werden. Es kann zum Wohle der Kinder auch keinem daran gelegen sein, eine solch große Kindergruppe mit beliebigen fremden Personen oder mit nur einer Fachkraft alleine zu lassen. In Notsituationen kann der Träger individuell entscheiden, ob und welchen Personen er die temporäre Verantwortung zutraut.

Laut Personalverordnung können nun gezielt bei kurzfristigen Personalengpässen (bis zu 6 Wochen pro Jahr) Ergänzungskräfte eingesetzt werden. Davor war der strikte Einsatz von Fachkräften (siehe Personalschlüssel in KiTas) notwendig. Wurde dieser nicht erreicht, musste temporär geschlossen werden.
Nach Ansicht des JAEB Köln ein guter Kompromiss, um den KiTA-Betrieb aufrecht zu erhalten. Diese Ergänzungskräfte, wie Kinderpfleger*innen, Sozialassistent*innen usw. sind bereits Teil der Einrichtungen und den Kindern als vertrauensvolle Bezugspersonen bekannt.

JAEB begrüßt den Einsatz von Studierenden und die Nachqualifizierungsmöglichkeiten

„Besonders begrüßen wir die Möglichkeit, Studierende und Quereinsteiger*innen schneller einsetzen zu können. Hier schafft die 160-Stunden-Qualifizierung eine erste Basisqualifikation, um fachlich darauf aufbauen zu können“, so Martina Koch vom JAEB Köln.  
Ein weiterer positiver Aspekt stellt für die Elternvertretung die Erleichterung des Seiteneinstiegs für ausländische Fachkräfte dar. Hier ist es notwendig, den Blick zu weiten und auch in Sprach- und Integrationskursen potenziell geeignetes Personal zu akquirieren. „Dabei muss die kontinuierliche Weiterbildung des Personals oberste Priorität haben, um Kindern die bestmögliche Förderung zu garantieren“, so Dr. Melanie Simon.
 
Der JAEB Köln appelliert an die Verantwortlichen der Stadt Köln, die neu geschaffenen Möglichkeiten der Personalgewinnung voll auszuschöpfen und alle genannten Berufsgruppen gezielt zu adressieren. Gerade der instabile Kölner KiTa-Betrieb mit ungeplanten Ausfällen und Betreuungszeitkürzungen wird von den Neuerungen profitieren. 
 
 
Hier findet ihr die neue Personalverordnung (2024).

Jugendamtselternbeirat

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