KiTa-Streik – Muss das denn sein?
Das schießt uns Eltern wohl als erstes durch den Kopf, wenn wir eine solche Nachricht lesen. Hatten wir doch erst lange Zeit geschlossene KiTas, schnupfnasige Kinder und möglicherweise Quarantäneanordnungen. Und der Herbst ist noch nicht einmal richtig da. Wir waren und sind als Familien mit Kindern schlichtweg überbelastet.
Also warum sollen wir jetzt noch mit einem Streik leben?
Zunächst einmal sind die Tarifverträge im öffentlichen Dienst in diesem Jahr ausgelaufen. Das bedeutet, dass leider nur jetzt die Chance besteht, um Gehälter neu zu verhandeln. Es gab auch nach der zweiten Tarifrunde keine Einigung zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Arbeitgebern. Laut Verdi bestand keinerlei Entgegenkommen bei mehreren Vorschlägen der Gewerkschaft. Auf Seiten der Arbeitgeber wird argumentiert, dass die Kassen leer seien und eine Tariferhöhung somit undenkbar.
Wir als JAEB Köln fordern:
- dass sich die Tarifpartner zum Wohle der Kinder und Familien auf eine schnelle Kompromisslösung einigen. Hier setzen wir auf die Kompromissbereitschaft beider Vertragspartner. Ein weiterer Streik ist für Eltern mit Kindern nicht hinnehmbar.
- dass Investitionen im sozialen Bereich priorisiert werden. Nicht nur Wirtschaftsförderung darf an 1. Stelle stehen. Investitionen in frühkindliche Bildung sind eine Investition in die Zukunft unseres Landes.
- dass auch nicht kommunale Träger sich an die Gehaltsstufen des öffentlichen Dienstes halten. Wenn hier weiterhin schlechter bezahlt wird, bedeutet das eine hohe Personalfluktuation somit keine Kontinuität bei Bezugspersonen für unsere Kinder. Denn momentan können sich Erzieher*innen ihre Stellen aussuchen.
- dass Kinder und deren Familien nicht noch zusätzlich belastet werden. Die Belastung aufgrund des Personalmangels und der Einschränkungen in diesem Jahr sind bereits sehr hoch.
- dass die Gewerkschaft in ihrer Forderung nach einer Einmalzahlung und einer Vertagung der Tarifverhandlungen auf das nächste Jahr unterstützt wird.
- dass im Bereich der frühkindlichen Bildung konkret darauf gesetzt wird, das Berufsbild attraktiver zu gestalten. Denn frühkindliche Bildung hat mit rund 13,8% die höchste Rendite im Bildungswesen überhaupt*.
Solidarität bedeutet hier, dass wir Familien gemeinsam mit dem KiTa-Personal eine Anerkennung des Berufsbildes fordern, um das Beste für unsere Kinder und somit unser aller Zukunft zu fordern. Köln, als kinderfreundliche Kommune, sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen.
Zum Wohle aller Kölner Familien mit KiTa-Kindern wünschen wir uns eine faire und schnelle Lösung für alle Beteiligten – das sind insbesondere auch Kinder und deren Eltern.
Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Euer Jugendamtselternbeirat Köln
Und hier der Link zu unserem Statement.