Pressemitteilung des JAEB Köln zur geplanten Protestaktionen der Träger der freien  Wohlfahrtspflege in Köln am 28. & 29.11.23

Köln, 23.11.2023

Eine Protestaktion der freien Träger der Wohlfahrtspflege setzt als Druckmittel bei der falschen Personengruppe an. Wieder sind Kinder und Eltern die Leidtragenden, die bereits seit Monaten mit massiven Einschränkungen kämpfen müssen. 

Der Jugendamtselternbeirat (JAEB) der Stadt Köln äußert seine Besorgnis über die jüngste Protestaktion der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Köln. „Wir können das Anliegen der Träger nach finanziellem Ausgleich in der aktuellen Lage nachvollziehen. Für den JAEB bleibt jedoch unklar, warum ein Aussetzen von Bildung und Betreuung zu Lasten von Kindern und Eltern ein geeignetes Mittel sein soll, um ein Zeichen für die Stadt Köln zu setzen.“ So Melanie Simon aus dem Vorstand des JAEB.

Es ist unser erklärter Anspruch, dass die Verantwortlichen in einen konstruktiven Dialog eintreten, um konstruktive Lösungen zu finden, die nicht auf dem Rücken von Eltern und Kindern ausgetragen werden. Die Eltern in der Stadt Köln sind bereits durch das instabile KiTa- und OGS-System mit erheblichen Betreuungskürzungen massiv belastet. Für viele Familien ist eine tägliche Betreuung und qualitativ hochwertige Förderung Ihrer Kinder in Kita und OGS längst nicht mehr Realität. 

Finanzielle Konsequenzen müssen allein die Eltern tragen

„Seitens der Stadt Köln fehlt eine finanzielle Entlastung für Eltern vollständig. Für Eltern ist die Situation schlichtweg untragbar geworden, denn nach wie vor müssen trotz der Umstände Beiträge in vollem Umfang gezahlt werden. – so Melanie Simon weiter.  

Neben der Tatsache, dass nach Jahren der Pandemie und durch die aktuellen Betreuungsausfälle die berufliche Tätigkeit vieler Eltern zu einer wachsenden Herausforderung wird, verspielen wir die Gelegenheit, Kinder chancengerecht zu fördern. Manche Kinder bekommen während der Protestaktionen kein warmes Mittagsessen oder keine Hilfe bei den Hausaufgaben. Nicht alle Familien können diese Ausfälle adäquat kompensieren.

Der JAEB versteht, dass der gewählte Protest keine Streikmaßnahme im eigentlichen Sinne ist, dennoch fühlen sich die betroffenen Familien in den Kitas und im Offenen Ganztag (OGS) von den Auswirkungen dieser Aktion stark beeinträchtigt. Unserer Ansicht nach ist der gewählte Ansatz fehlgeleitet, da die Auswirkungen der Protestaktion nicht die Stadt Köln, sondern erneut die Familien treffen, ohne dass Träger während dieser Zeit finanzielle Einbußen in Kauf nehmen müssen.Der JAEB appelliert an die Verantwortlichen, die Forderungen der Träger der freien Wohlfahrtspflege mit einer klaren Priorisierung für die Bildung und Betreuung der Kinder in Einklang zu bringen. Wir stehen bereit, aktiv an Gesprächen teilzunehmen, um gemeinsam nach zukunftsorientierten Lösungen zu suchen, die die Interessen aller Beteiligten respektieren und schützen.
Denn jede Investition in Kinder ist eine Investition in unser aller Zukunft

Euer JAEB Köln

Jugendamtselternbeirat

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